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Auf´n Tauern tuat´s schauern

 
 


"Vater unser im Himmel ..." betet aus tiefster Seele der Ronacher Gustl und die anderen Säumer fallen murmelnd mit ein. Der Tauernwind tost und schiebt Schneefahnen dem Felbertauern zu. Eiseskälte kriecht herauf. Das Orgeln und Pfeifen des Tauernwindes ergibt eine realitätsentrückte, gespenstische Stimmung.

Es ist Anfang September und der historische Säumerzug ist am Zirbenkreuz in 1984 m Höhe zum Scheitern verurteilt. Es hat bereits am Matreier Tauernhaus zum Schneien begonnen, dem altehrwürdigen Hospiz am gefährlichen Übergang über den Tauern, das um 1207 als Schwaighof vom Salzburger Erzbischof gegründet wurde. Der Tauernwirt erhielt früher für die Aufrechterhaltung des Saumweges eine materielle, später eine finanzielle Unterstützung. Dafür war das Tauernhaus, 15 km von Matrei entfernt und nur über einen elenden Karrenweg erreichbar, ganzjährig bewohnt.

Die Sterbematriken von Matrei sprechen in deutlichen Zahlen - 90 Tauernopfer sind zwischen 1559 und 1904 verzeichnet. Der alte Tauernweg, der in unzähligen Kehren zum Zirbenkreuz hinaufführt, ist für Mensch und Tier beschwerlich zu gehen. Ein altes Marterl mahnt: "Bereue deine Sünden, noch ist es Zeit, denn kurz ist das Leben und lang die Ewigkeit. Mancher ging über den Tauern und fand dabei den Tod. Ich gehe mit dir hinüber und schütze dich in der Not".

Die Pinzgauer Noriker, eine gebirgstaugliche Pferderasse, die besonders zum Säumen von Waren geeignet war, und ihre Treiber müssen umkehren. Die Verwendung der schweren Pferde in der Berglandwirtschaft unter extremen Bedingungen erfordern viel Muskulatur, robuste Gesundheit und Trittsicherheit in schwierigem Gelände. Heute sind sie die Strapazen nicht mehr gewohnt. Am Paß liegt knapp ein ¾ Meter Neuschnee. An einen Übergang über die St. Pöltener Hütte zum Tauernhaus Spital auf der Mittersiller Tauernseite ist heute nicht zu denken.

 
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